Die Sektionen des PPI
Pastoralpsychologen und Pastoralpsychologinnen sind fast ausschließlich Pastorinnen und Pastoren, die eine Zusatzausbildung nach den Standards einer der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie (DGfP) absolviert haben. Die insgesamt fünf Sektionen der DGfP unterscheiden sich hinsichtlich ihres theoretischen Bezugsrahmens sowie mancher Ansätze in der praktischen Arbeit.
Hier stellen sich die Sektionen vor:
In der GOS ist der gemeinsame Bezugspunkt - auch bei unterschiedlicher Theorielage - der Blick auf Kommunikation und Interaktion in sozialen Zusammenhängen. Nicht Ursachen sind primär relevant aus unserer Sicht, sondern Abfolge und Wirkungen, die durch Beiträge, auf einen selbst und auf andere, entstehen. Probleme werden als gefundene Lösungen der Kommunikation interpretiert, und es werden kreativ neue Lösungsmöglichkeiten gesucht. Man spielt mit Interpretationen und probiert aus, bis aus Sicht der Klienten zugkräftige und wirkungsvolle Ideen gefunden sind. Das betrifft den kritischen Umgang mit religiösen Inhalten ebenso. Gemeinsam ist uns bei aller Verschiedenheit eine Vorliebe für Pragmatisches.
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Gestaltseelsorge und Psychodrama sind jeweils eigene Ausbildungsschwerpunkte.
Im Mittelpunkt der Gestaltseelsorge steht das unmittelbar gegenwärtige Erleben. Ziel ist die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit vor dem Hintergrund der jeweiligen Lebensgeschichte und dem aktuellen Lebenskontext. Kreative Elemente im Umgang mit Konflikten und Glaubensfragen sowie Rituale und Symbole prägen dabei die Gestaltseelsorge.
Psychodrama nach Moreno ist eine Form der therapeutischen Gruppenarbeit, die in Psychotherapie, Pädagogik und Seelsorge vielfältige Anwendung findet. Im Zentrum steht die (Re-)Inszenierung von (Lebens-)Geschichte(n) im Rollenspiel und die Erforschung von (inter-)subjektiver Realität im Rollentausch.
Beide Verfahren bieten eine berufsbegleitende Weiterbildung an, die der Professionalisierung der Beratung, Seelsorge, Supervision und Gemeindearbeit dient.
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Die KSA hat als „clinical pastoral education“ (CPE) ihren Ursprung in den USA. „Klinisch“ bedeutet dort „erfahrungsbezogen und praxisorientiert“. Deshalb ist KSA nicht nur für Klinikseelsorge relevant, sondern ebenso für alle Felder von Seelsorge und Kommunikation.
In der Klinischen Seelsorge-Ausbildung vertiefen und erweitern Sie Ihre seelsorgerlichen und kommunikativen Kompetenzen.
Die Merkmale der Ausbildung sind:
• Die Teilnehmenden arbeiten in einem seelsorgerlichen Praxisfeld und reflektieren ihre Erfahrungen.
• Das personenbezogene Lernen geschieht in einer Kursgruppe.
• Theoriebildung erfolgt durch Einbeziehen humanwissenschaftlicher Ansätze und Methoden aus Psychologie, Kommunikations- und Sozialwissenschaft.
• Die Entwicklung und Vertiefung von Seelsorgekompetenz beinhaltet theologische Reflexion und lebendige Beziehung zur Glaubensprägung.
• Lernen in der KSA wird ermöglicht durch Supervision.
Informationen über KSA-Kurse finden Sie unter :
Standards für die Sektion KSA der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie
Der Personzentrierte Ansatz basiert auf der Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers. In der tragenden Kraft der Beziehung lernen Menschen, ihre verborgenen Fähigkeiten zu entwickeln und eigenständig Lösungen für ihre Probleme zu finden. Ausbilder der Sektion PPS vermitteln die Prinzipien der Personzentrierten Kommunikation als innere Haltung zur Gestaltung der professionellen Beratung. Diese Haltung ist grundlegend für alle seelsorgerlichen Bereiche kirchlicher Arbeit.
Schwerpunkte sind: Selbsterfahrung der eigenen Person und Rolle, Praxis als Einübung und Gestaltung personzentrierter Gesprächsführung, Theorie der theologischen und humanwissenschaftlichen Grundlagen und Supervision der personzentrierten Haltung in den jeweiligen Tätigkeitsfeldern.
Die Weiterbildung in Personzentrierter Beratung umfasst in der Regel die Inhalte nach den Standards der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie e. V. (GwG).
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PastoralpsychologInnen der Sektion T geht es darum, Menschen hintergründig wahrzunehmen und zu verstehen - so, wie man auch Texte und Symbole stets noch weitergehend erfassen kann. Indem verborgener, abgewehrter oder unbewusster Sinn zur Sprache kommt, werden wertvolle Kräfte freigesetzt.
Ausgehend von den Konzepten der Psychoanalyse liegen Schwerpunkte der Arbeit mit Personen, Gruppen und Organisationen auf der vertieften Wahrnehmung und Klärung unbewusster Prozesse und Konflikte.
Die Sektion T des PPI hat für ihre Belange einen SektionsRat gebildet, der zZt. aus sechs Personen besteht. Er vertritt die Sektion nach innen und außen und begleitet die Fort- und Weiterbildung, die in drei aufeinander aufbauenden Stufen Qualifikationen in tiefenpsychologisch orientierter Seelsorge, Beratung und Supervision vermittelt.
Der nächste Durchlauf der tiefenpsychologische Fortbildung wird voraussichtlich 2019 beginnen.
Eine detaillierte Beschreibung der Fort- und Weiterbildung bieten die Standards der Sektion T der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie.
Informationen: Dr. Barbara Schiffer, Fort- und Weiterbildungsleiterin
Jährlich lädt die Sektion T im Anschluss an den "Institutstag" zum Treffen der T-Mitglieder ein, zu dessen öffentlichem Teil auch Gäste willkommen sind.
Informationen: Dr. Barbara Schiffer, Geschäftsführung des PPI
Die jeweiligen Ausbildungsstandards der Sektionen finden Sie auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie: www.pastoralpsychologie.de